Wochenbericht bei GERMAN SCHOOL campus
Januar bis 28. Januar 2022
In meinem Lehramtsstudium für Mittelschulen an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es erforderlich ein achtwöchiges Auslandspraktikum oder ein Auslandssemester im englischsprachigen Ausland zu absolvieren, wenn man Englisch im Hauptfach studiert. Da dies bei mir der Fall ist und zusätzlich noch eines meiner Didaktikfächer Deutsch ist, war es eine hervorragende Möglichkeit für mich ein Praktikum an einer deutschen Schule im Ausland zu verbringen. Besonders, da ich dadurch sowohl meine Deutsch- als auch Englischkenntnisse verbessern konnte. Durch den Weltverband der deutschen Schulen bin ich im Juli letzten Jahres dann auf die German School Campus in Newport Beach, Kalifornien gestoßen. Nach einem kurzen Austausch mit der sehr freundlichen Rektorin der Schule Frau Ursula Schoeneich, war sie schnell bereit ein Online- Meeting mit mir zu vereinbaren und über die Anforderungen und Rahmenbedingungen des Praktikums zu sprechen. In kurzer Zeit waren wir uns über den Zeitraum des Praktikums einig und schon ging es für mich darum ein Visum zu beantragen, nach Stipendien zu suchen und daraufhin meinen Hinflug zu buchen. Am 01. Februar 2022 sollte mein Praktikum losgehen, und um mich ein wenig einzuleben bin ich bereits am 21. Januar nach Los Angeles geflogen. Das Zimmer in dem Haus, das ich dank der Vermittlung von Frau Schoeneich mieten konnte, durfte ich schon an dem Tag meiner Ankunft beziehen. Die Rektorin holte mich am Flughafen ab und fuhr mich zum Haus. Nachdem ich mich am Wochenende einleben und erholen konnte, ging ich am Montag schon mal mit in den Unterricht am Newport Beach Main Campus. An diesem Tag habe ich an dem Unterricht der K-6 Gruppe teilgenommen, wobei diese regulär je nach Alter (5-12) in drei Gruppen aufgeteilt werden. Damit ich mich bei allen vorstellen konnte, haben wir in einem der drei Klassenzimmer einen großen Sitzkreis gebildet und ich durfte den Schülern eine von mir vorbereitete Präsentation, über mein Studium und Leben in Deutschland vorstellen. Die Klassen waren auf unterschiedlichen Sprachniveaus, dennoch konnten wir mit Hilfe der Schüler untereinander, als auch mit der Unterstützung von Seiten der Lehrkräfte dafür sorgen, dass alle die Präsentation verstehen konnten. Nach einer kurzen Pause nahm ich dann an dem Unterricht von Frau Schoeneich, mit den kleinsten der Gruppe teil. Zunächst wurde gemeinsam ein kurzer Text gelesen, wobei die Bedeutung jedes Wortes besprochen und erklärt wurde. Daraufhin wurde ein Arbeitsblatt bearbeitet, wobei die Schüler die Aufgabe hatten, zusammengehörende Wörter zu verbinden und sie dann aufzuschreiben. Die Kinder, die noch in den Kindergarten gingen, wurden dabei besonders unterstützt, wobei ihnen das Niederschreiben der Wörter recht gut gelang. Zu guter Letzt durften sie mit Knete (Playdough) Zahlen formen und sollten sie daraufhin auf Deutsch vorsagen. Dieser handlungsorientiere Unterricht bereitete den noch sehr jungen Schülern großen Spaß und motivierte sie dazu die Zahlen richtig vorzusagen. Alles in allem war es ein sehr schöner erster Praktikumstag, der mir einen Einblick über die nächsten Wochen verschaffte, weswegen die Vorfreude auf die gesamte Zeit sehr anstieg.



An Dienstagen als auch an Donnerstagen findet der Unterricht der German School Campus in Irvine statt. Da meine Praktikumsstelle erst in der folgenden Woche losging und ich mich noch während der Woche, um einen Leihwagen kümmern musste, wobei ich stets von Frau Schoeneich unterstützt wurde, schaltete ich mich zum Unterricht in Irvine in dieser Woche zunächst nur online dazu. Dabei konnte ich mich kurz bei den Schülern vorstellen und einen Einblick darüber gewinnen, wie der Unterricht von bereits älteren Schülern ablief und wie die Klassenzimmer in Irvine gestaltet waren. Außerdem bekam ich einen kurzen Einblick in die A1, A2 sowie B2/C1 Klasse am Dienstag, wobei ich bei letzterer bereits meine Präsentation vorstellen durfte. Diese Schüler waren besonders stark in Wort und Sprache und konnten ohne Hilfe der Präsentation folgen und stellten dabei auch viele Fragen. Es war erstaunenswert zu beobachten, wie gut die Schüler Deutsch sprachen und welche Kenntnisse sie bereits über das Leben in Deutschland hatten. Am Donnerstag stellte ich mich dann noch bei der B1/AP Klasse von Frau Kerstin Roche mit meiner Präsentation vor, und konnte somit bereits noch mehr Schüler kennenlernen. Auch diese hatten ein breit gefächertes Wissen über das Leben in Deutschland, und es machte sehr viel Spaß ihnen meine PowerPoint zu präsentieren.
Die ersten Einblicke, die ich auf den Schulalltag an der German School Campus in dieser Woche bereits sammeln durfte, waren sehr interessant und ich freue mich jetzt schon ab nächster Woche jeden Tag am Unterricht teilnehmen zu dürfen und zu beobachten, wie die Lehrkräfte ihren Unterricht gestalten. Dabei stehen des Öfteren schon Veranstaltungen und Events an, wie zum Beispiel das „Open House at German School Campus“ am nächsten Montag, wobei jeder, der daran interessiert ist Deutsch zu lernen die Schule besuchen und die Abläufe beobachten darf. Durch solche Events habe ich die Möglichkeit zu sehen, wie viele Menschen hier in Kalifornien an der deutschen Sprache interessiert sind und dadurch kann ich mich auch mit den Eltern der Kinder austauschen. Dies sind Erfahrungen, die von äußerster Relevanz für mein späteres Leben als Lehrerin sind.



Alles in allem warten zwei wunderbare Monate auf mich, in welchen ich am Unterricht dieser Schule teilhaben und auch selbst praktizieren darf. Ich bin sehr gespannt, was alles auf mich zukommt und freue mich so eine Möglichkeit bekommen zu haben. Die Erfahrungen und Einblicke, die ich hier haben werde, sind einmalig und bieten mir eine große Chance mich in meiner Lehrerrolle zu verbessern. Außerdem habe ich die Gelegenheit zu sehen, wie man Kindern eine Fremdsprache näherbringt und kann mich mit Methoden, die hierfür verwendet werden, bereichern lassen. Die Wahrscheinlichkeit ist auch sehr hoch, dass dieses Praktikum meine Motivation wird, selbst einmal im Ausland zu unterrichten.
Helin Simsek / Praktikantin