DEUT­SCHES SPRACH­DI­PLOM

Deutsches Sprachdiplom
Deutsches Sprachdiplom

DSD des Kultusministerkonferenz

Deutsches Sprachdiplom. Das “Deut­sche Sprach­di­plom der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz“ (DSD) ist ei­ne vom Bun­des­ver­wal­tungs­amt – Zen­tral­stel­le für das Aus­lands­schul­we­sen – ent­wi­ckel­te Sprach­prü­fung, die seit über vier­zig Jah­ren an Deut­schen Aus­lands­schu­len und an mitt­ler­wei­le rund 1100 DSD-Schu­len welt­weit zum Ein­satz kommt.

Das DSD ist mehr als nur ei­ne sprach­li­che Fest­stel­lungs­prü­fung – hin­ter ihm ver­birgt sich ein gan­zes Pro­gramm zum Spra­ch­er­werb, wel­ches in das schu­li­sche Ler­nen ein­ge­bet­tet ist. Das DSD hat mit die­sem Al­lein­stel­lungs­merk­mal ei­ne be­son­de­re Be­rech­ti­gung ne­ben zahl­rei­chen an­de­ren Prü­fun­gen im Be­reich Deutsch als Fremd­spra­che.

Im schu­li­schen Un­ter­richt Deutsch zu er­ler­nen heißt das Fach Deutsch als Fremd­spra­che (DaF) im Stun­den­plan gleich­wer­tig mit Fä­chern wie Bio­lo­gie oder Ma­the­ma­tik zu ha­ben. An DSD-Schu­len ist der Stun­den­an­teil an Deutsch nicht un­be­deu­tend, denn um das Sprach­ni­veau B1 bzw. B2/C1 nach dem Ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­men für Spra­chen (GER) im schu­li­schen Kon­text zu er­rei­chen, be­darf es ei­nes er­wei­ter­ten Deutsch­pro­gramms. Die­sem liegt der je­wei­li­ge na­tio­na­le Lehr­plan zu­grun­de, der den Rah­men­plan DaF der ZfA be­rück­sich­tigt. So fin­den ei­ner­seits na­tio­na­le Lern­kul­tu­ren und Tra­di­tio­nen beim Deutsch­ler­nen An­wen­dung, an­der­seits wer­den aber un­ab­hän­gig von den Tra­di­tio­nen ei­nes Lan­des für die deut­sche Lern­kul­tur cha­rak­te­ris­ti­sche Ar­beits­wei­sen ver­mit­telt: Das sind vor al­lem die pro­blem­ori­en­tier­te dis­kur­si­ve Her­an­ge­hens­wei­se an The­men­be­rei­che, das selb­stän­di­ge und pro­jek­t­ori­en­tier­te Ler­nen und die kom­mu­ni­ka­ti­ve Hand­lungs­ori­en­tie­rung beim Spra­ch­er­werb, die hin­sicht­lich der Stu­dier­fä­hig­keit an ei­ner deut­schen Hoch­schu­le ei­nen wich­ti­gen Raum ein­neh­men.

Der kon­ti­nu­ier­li­che schu­li­sche Deutsch­un­ter­richt kann al­le für die Schü­ler re­le­van­ten All­tags­the­men und ab ei­nem be­stimm­ten Sprach­ni­veau auch po­pu­lär­wis­sen­schaft­li­che, ge­sell­schaft­li­che und li­te­ra­ri­sche The­men ent­fal­ten. Viel­fäl­ti­ge Pro­jek­te, wie “Ju­gend de­bat­tiert in­ter­na­tio­nal”, “Le­se­füch­se”, “Ju­gend forscht” und Schü­ler­aus­tausch- und Sti­pen­di­en­pro­gram­me be­glei­ten das un­ter­richt­li­che Ler­nen an ei­ner DSD-Schu­le.

Brei­tes schu­li­sches Deutsch­pro­gramm

Die Prü­fung zum Deut­schen Sprach­di­plom kann nur ei­nen klei­nen Aus­schnitt aus dem brei­ten schu­li­schen Deutsch­pro­gramm zum In­halt ha­ben. Die DSD-Prü­fungs­an­for­de­run­gen ha­ben ei­ner­seits ei­nen ho­hen Rück­kopp­lungs­ef­fekt auf den Deutsch­un­ter­richt, be­son­ders hin­sicht­lich der pro­duk­ti­ven sprach­li­chen Teil­kom­pe­ten­zen, an­der­seits lässt das DSD-Pro­gramm große Frei­räu­me zu, so dass das Deutsch­pro­gramm in­di­vi­du­ell aus­ge­stal­tet wer­den kann. Da­für gibt es für die DSD-Schu­len zahl­rei­che me­tho­disch-di­dak­ti­sche und the­ma­ti­sche An­ge­bo­te über die Fort­bil­dun­gen der Fach­be­ra­ter, Lan­des­kun­dese­mi­na­re für DaF-Lehr­kräf­te oder neu­er­dings über die Lern­platt­form GOLD (Glo­ba­les On­line-Ler­nen Deutsch als Fremd­spra­che) zum DSD-Pro­gramm.

Mit dem Er­schei­nen des Ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen im Jahr 2005 hat sich die Sprach­prü­fungs­welt grund­le­gend ver­än­dert: Auf­grund der in ihm be­schrie­be­nen Kom­pe­tenz­stu­fen wur­de ei­ne Grund­la­ge für die Ver­gleich­bar­keit von sprach­li­chem Kön­nen ge­schaf­fen. So­mit muss­ten sich auch die Prü­fun­gen den sprach­li­chen Kom­pe­tenz­stu­fen zu­ord­nen las­sen. Hin­zu ka­men die An­for­de­run­gen an ei­ne stan­dar­di­sier­te Sprach­prü­fung: Die Test­gü­te­kri­te­ri­en wie Re­lia­bi­li­tät, Va­li­di­tät, Ob­jek­ti­vi­tät und Fair­ness er­for­der­ten nicht nur neue Auf­ga­ben­for­ma­te, son­dern eben­so ei­ne test­wis­sen­schaft­li­che Be­glei­tung auf der Grund­la­ge ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Er­pro­bung und ei­ne kri­te­ri­en­ge­stütz­te Be­wer­tung.

Das DSD kann sich bei Bei­be­hal­tung des Al­lein­stel­lungs­merk­mals als schu­li­sche Prü­fung ge­ra­de auch we­gen der Stan­dar­di­sie­rung sei­ner Test­for­ma­te mit al­len in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Sprach­prü­fun­gen ver­glei­chen.

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